Beim Geld einzahlen auf das eigene Konto machen sich viele Gedanken darüber, ob bei diesem Vorgang Kosten auf sie zukommen.
Wichtig zu wissen ist, dass die eingezahlte Summe bei Überschreiten des Höchstbetrages dem Finanzamt gemeldet wird. Bei einem kleinen Betrag ist Bargeld einzahlen ohne Nachweis problemlos möglich.
Wenn jedoch regelmäßig eine Bareinzahlung hoher Geldsummen erfolgt, könnte das ein Verstoß gegen das Geldwäschegesetz sein.
Wir haben uns die einzelnen Wege für die Bargeldeinzahlung angeschaut und erklären dir, wie die Einzahlung bei der Filial- und Direktbank auf das eigene Bankkonto funktioniert. Zudem erfährst du, was du beachten solltest, damit wenige bis keine Kosten entstehen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte ab August einen Baukredit komplett in einer Summe ablösen. Da ich mein Gespartes nicht auf einem Konto oder Sparbuch habe, müsste ich deshalb diese Summe auf das Konto einzahlen, von dem aus der Kredit bedient wird.
Wie verhält sich das jetzt mit den 10,000,- Euro? Gilt dieser Einzahlungsbetrag aufs Monat gesehn oder aufs Jahr?
Ich hatte mir das so vorgestellt, daß ich monatlich zwischen 5.000,- und 8.000,- Euro einzahle. Über ca. 30.000,- lautet die Kreditsumme.
Ich würde mich über eine Antwort freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen
C. Späthling
Guten Tag Christin,
vielen Dank für deinen Kommentar. Eine interessante Frage! Die Obergrenze liegt bei der von dir benannten Summe, es handelt sich dabei um den Betrag pro Vorgang. Darüber hinaus würde die Nachweispflicht greifen. Monatlich zwischen 5.000 und 8.000 Euro auf das Girokonto einzuzahlen, sollte daher theoretisch kein Problem darstellen. Praktisch sieht das eventuell anders aus, denn die Banken halten sich peinlich genau an die Vorgaben des Geldwäschegesetzes. Früher oder später wird es daher auffallen, dass du regelmäßig eine Summe einzahlst, die man nicht einmal eben in der Portokasse hat.
Wenn wir es richtig verstehen, bewahrst du dieses Geld zu Hause oder an einem sicheren Ort in bar auf. Das ist natürlich etwas problematisch. Denn anders als bei dem Verkauf eines Gebrauchtwagens oder einer anderen Wertsache bist du vermutlich nicht oder nicht mehr im Besitz eines Herkunftsnachweises für das Geld. Somit kann es Schwierigkeiten geben, der Bank plausibel zu machen, dass es sich um Summen aus deinem persönlichen Sparstrumpf handelt. Vielleicht bist du noch im Besitz eines Nachweises? Zum Beispiel in Form eines Erbscheines oder Testaments plus Beleg, dass dir einmal eine große Summe in bar ausgezahlt wurde? In diesem Fall könntest du das Gespräch mit deiner Hausbank suchen und den Sachverhalt erklären.
Gerade die ältere Generation hat immer gerne zu Hause große Mengen Bargeld aufbewahrt. Sicher ist das jedoch nicht, man denke nur an einen Einbruchdiebstahl. Wir finden es daher grundsätzlich vernünftig, Bargeld, das der Reserve dient, auf ein Sparbuch zu stellen (wenn man das Geld nicht anlegen und somit vermehren will). Vielen Banken bieten gratis zum Girokonto ein Tagesgeldkonto oder ein Sparbuch an. Dort zahlst du die Summe ein, je nach Bank gibt es sogar noch Zinsen. Über das Guthaben auf dem Konto kannst du direkt verfügen. Wartezeiten wie beim Festgeld gibt es nicht. Via Online Banking ist es dann möglich, die monatliche Rate direkt auf das Girokonto zu überweisen. Der Stress mit Bareinzahlung jeden Monat entfällt dann. Vielleicht ist das eine Option für dich?
Alternativ könntest du dich noch einmal mit dem Kreditgeber der Baufinanzierung – sofern es nicht deine Hausbank ist – in Verbindung setzen und fragen, ob es nicht möglich ist, dass du die Summe auf einmal in bar ablöst. Falls du einen Nachweis über die Herkunft der Barschaft hast, wäre das natürlich von Vorteil. Auf diese Weise würdest du dir einige Wege ersparen und könntest dem August gelassener entgegensehen, wenn du die Summe ablösen möchtest.
Schreibe uns doch bitte einmal, wie es gelaufen ist.
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Hallo Alessia,
vielen Dank für Deine Antwort.
Eine offizielle Geldanlage, egal ob Sparbuch oder sonst was, ist für mich keine Option. Ich traue weder einer Bank, noch irgendeiner anderen Geldanlage oder einer Person, die mir zu so etwas rät. Bin da schon auf die Nase gefallen und habe Geld verloren. Und das ist bitter, wenn man eh nicht viel hat.
Kontoauszüge sind noch vorhanden, da ich das Geld von meinem Girokonto und von einem Bausparer weggelegt habe. Allerdings nur von den letzten drei, vier Jahren. Außerdem habe ich noch Geld von meinen Eltern bekommen. Da habe ich natürlich nichts Schriftliches. Wer bitteschön macht da schon nen Schenkungsvertrag?
Die Kreditsumme in bar ablösen? Wie soll das gehen? Diese Bank ist nicht bei mir vor Ort.
Ich werde es jetzt so versuchen, daß ich jeden Monat etwas einzahle. Und dann warte ich einfach mal ab, ob sich da jemand von der Bank meldet.
Viele Grüße
Christin
Hallo Christin,
danke, dass du noch einmal ein paar Details erklärt hast. Es ist natürlich eine persönliche Sache, ob man sich für eine Geldanlage in Form eines Sparbuches oder eines Depots entscheidet. Die meisten der User in unserer Community haben damit gute Erfahrungen gemacht. Wir selbst übrigens auch, deshalb geben wir diese Information natürlich auch gerne weiter.
Zu unterscheiden ist natürlich von windigen Geldanlagen, die irgendjemand im Internet anpreist oder unter der Hand und den klassischen Angeboten der etablierten Banken. Bei letzteren sind die Kunden gegen Verluste abgesichert, Geld kann „nicht einmal eben“ verschwinden. Denn es greift auf jeden Fall die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro, etliche Banken bieten darüber hinaus noch eine private, zusätzliche Absicherung der Einlagen. Insofern hat das gute alte Sparbuch durchaus seine Berechtigung. Wer ganz sicher gehen will, kann sein Guthaben auch auf Sparbücher bei verschiedenen Banken aufteilen.
Mit der Globalisierung werden auch Sparbücher sowie Geldanlagen im Ausland immer beliebter. Anleger stellen sich dann aber häufig die Frage, ob ihr Geld bei einer Bankpleite auch sicher ist. Hier empfehlen wir, das Sparbuch (oder auch das Girokonto) nur in einem Land mit entsprechend hoher Bonitätsrate zu führen. Das sind zum Beispiel Deutschland, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Österreich und Schweden. Besonders attraktive Zinsen bieten meist Länder mit niedriger Bonitätsrate an. Kommt es zu einer Pleite der Bank, setzen die Unternehmen darauf, dass die anderen Länder in der EU einspringen und den Verlust kompensieren. Das bedeutet für den Sparer eine gewisse Wackelpartie.
Aktien und Wertpapiere sind natürliche noch einmal andere Sache. Je nach Profil gehen Anleger dabei durchaus ein – oftmals auch bewusstes – Risiko ein. Die Banken selbst haben auf die Kurse keinen Einfluss, die Geldanlagen sind den Schwankungen des Finanzmarktes unterworfen. Prinzipiell raten wir jedoch zur Vorsicht, wenn Werbung mit attraktiven Investitionen an der Börse ins Haus flattert. Oft stecken windige Unternehmen dahinter. Wer in Aktien investieren will, sollte sich am besten bei einer etablierten Bank beraten lassen.
Nun hast du deine Erfahrungen gemacht und Konsequenzen daraus gezogen. Gegen den Sparstrumpf ist prinzipiell nichts einzuwenden. Aber wie du siehst kann es dabei aufgrund der Vorgaben des Geldwäschegesetzes zu Problemen kommen. Wenn du noch die Kontoauszüge der letzten Jahre hast, kannst du bereits einen großen Teil der Summe belegen. Eine Idee wäre es auch noch, wenn ein Familienmitglied oder Freund eine Quittung über die Rückzahlung einer geliehenen Summe pro forma unterschreibt. Möglicherweise geht auch alles gut mit der von dir überlegten Einzahlungsstrategie. Trotzdem ist es nicht verkehrt, für den Fall einer Kontrolle vorbereitet zu sein.
Herzliche Grüße,
Alessia von KontoGuru
Hallo Alessia, mein Sohn hatte ein Haus für die Familie gebaut. Ich habe ihm 50000 € geliehen, nun hat er mir das Geld bar zurück gegeben. Ich möchte das Geld nun zur Bank bringen und einzahlen. Reicht etwas schriftliches von ihm als nachweis? Mit freundlichen Grüßen Norbert
Hallo Norbert,
danke für deine Anfrage.
Sobald du über 10.000 Euro einzahlen möchtest, musst du der Bank einen Nachweis erbringen. Ansonsten nimmt sie dein Geld nicht an und es besteht der Verdacht auf Geldwäsche.
Bitte beachte, dass wir keine Anwälte sind und dir diesbezüglich keine rechtmäßige Auskunft geben können.
Laut der Bafin werden beispielsweise folgende Nachweise von der Bank akzeptiert:
Beachte, dass es dem Kreditinstitut selbst obliegt, welche weiteren Belege es als Nachweis akzeptiert.
Hier findest du weitere Informationen: https://www.bafin.de/SharedDocs/FAQs/DE/Verbraucher/Bank/Zahlungsverkehr/11_herkunftsnachweis_bareinzahlungen.html
Unseres Wissens nach reicht ein einfaches Schreiben deines Sohnes als Nachweis nicht aus. Besser ist es, wenn du Belege hast, anhand denen man einsehen kann, dass du ihm Geld geliehen hast. Ein aussagekräftiger Quittungsbeleg mit Datum kann ebenfalls zusätzlich als Nachweis helfen. Und natürlich der damalige Kontoauszug, aus dem ersichtlich ist, dass du die 50.000 Euro abgehoben hast.
Gehe am besten zu deiner Bank vor Ort und schildere dein Anliegen, um aktuelle Informationen zu bekommen und den Betrag anschließend problemlos einzahlen zu können.
Wir hoffen, wir konnten dir diesbezüglich ein wenig weiterhelfen.
Wenn du weitere Fragen hast, melde dich gerne.
Herzliche Grüße
Alessia von KontoGuru